Schattenwald

Auf der Suche nach Ruhe und Inspiration, zieht sich die Songschreiberin Julika Stetten im Film „Schattenwald„, in die Einsamkeit eines kleinen Landhauses im Chiemgau zurück. Nach einem Burn-out erscheint ihr die Abgeschiedenheit des Waldes, in der Nähe des Ortes Chieming, genau das Richtige, um wieder zu sich selbst zu finden. Schnell wird jedoch klar, dass sie nicht so alleine ist wie erhofft.

Das Haus, das ihr neues Heim werden sollte, birgt ein Geheimnis. Verstrickt in die Ereignisse und auf der Suche nach Antworten, wird Julika mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, der sie sich stellen muss.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film

Der deutsche Mystery-Thriller „Schattenwald„, erzählt nicht nur eine spannende Geschichte, es handelt sich dabei auch um ein ganz besonderes Projekt. Mit dem Ziel, ihre gemeinsame Idee „Wald der Worte“, so der ursprüngliche Titel des Films, zu verwirklichen, starten die Regisseurin Laura Thies und die Drehbuchautorin Josefine Ehlert, im Jahr 2013 eine Crowdfunding Kampagne.

Tatsächlich gelingt es den beiden Frauen auf diese, für Deutschland sehr untypische Methode, die nötigen Mittel für die Umsetzung zusammen zu bekommen. Die Gesellschaft Film Fernseh Fonds Bayern und die Produktionsfirma von Veronika Ferres, werden auf das Projekt aufmerksam und sagen ebenfalls ihre Unterstützung zu. Im Jahr 2014 beginnt das Team mit den Dreharbeiten am Chiemsee und im Raum München.

Neben der Hauptrolle, die von Josefine Ehlert selbst gespielt wird, können die Schauspieler Tim Bergmann, Wolfgang Cerny und die deutsch-ägyptische Sängerin Sharyhan Osman, für die Besetzung weiterer Rollen gewonnen werden. Die Titelmusik komponiert kein Geringerer als Grimme Preisträger Dieter Schleip. Am 12.03.2015 kam der Independent Film, mit 94 Minuten Spielfilmlänge, dann endlich in die Kinos.

Zusammenfassung & Story vom Film „Schattenwald“

Die junge Songschreiberin Julika Stetten fühlt sich ausgebrannt. Antriebslos und unmotiviert, sieht sie sich dennoch gezwungen, die Fristen für den Auftrag, an dem sie gerade arbeitet, ein zu halten. Auf der Suche nach einem Ort, der ihr die nötige Ruhe bietet, die sie zur Vollendung ihrer Arbeit so dringend benötigt, kommt ihr das Landhaus ihres Vaters wieder in den Sinn. Er hatte das Haus in der Nähe des Chiemsees, vor über 20 Jahren ersteigert. Seitdem war es unbewohnt gewesen. Fasziniert hört sie, bei der Übergabe, die Erzählungen des Hausverwalters Georg (Tim Bergmann). Sie ist fest entschlossen, genau an diesem Ort zu verweilen und ihre Arbeit fortzusetzen.

Das ländliche Idyll zieht sie schnell in seinen Bann. Sie genießt die langen Spaziergänge in der Umgebung und es gelingt ihr tatsächlich, soweit zur Ruhe zu kommen, um sich mit ihren Texten zu beschäftigen zu können. Nicht lange und sie trifft ihren Nachbarn Joshua (Gabriel Raab), der ihr von Beginn an sympathisch ist. Eine Freundschaft entwickelt sich, aus der durchaus mehr werden könnte. Trotz dieser vielen positiven Erlebnisse gibt es immer wieder Situationen, die Julika erschauern lassen. Verlassene Orte, die in ihr ein beklommenes Gefühl hinterlassen oder die rätselhaften Andeutungen von Georg, der wider Willen eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Plötzlich erscheint ihr, in ihren Träumen, immer wieder eine Frau mit dem Namen Katharina, die vor vielen Jahren in dem Haus das Leben verloren haben soll.

Julika folgt dem Drang, das Rätsel, um die offensichtlich düstere Geschichte des Hauses zu lösen. Womit sie nicht rechnet, ist die Intensität, mit der sie selbst in die Umstände verwickelt wird. Sie wird an ihre eigene Vergangenheit erinnert und sieht sich erneut mit den schlimmen Erinnerungen an den Tod ihrer Mutter konfrontiert. Lang verdrängt geglaubte Gefühle kommen wieder ans Tageslicht und zwingen Julika sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Ereignisse überschlagen sich und bald kann sie Freund von Feind nicht mehr unterscheiden. Dennoch bleibt sie weiterhin fest entschlossen, sich der Aufgabe zu stellen, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Kritiken und Fazit zum Film „Schattenwald“

Die Meinungen und Kritiken, zu dem Mix aus Vergangenheitsdrama und Mystery Thriller „Schattenwald“ sind groß und gehen weit auseinander. Einen düsteren Wald als Schauplatz des Geschehens, empfinden die Kritiker als abgedroschen, ebenso die Vorgehensweise, Traum und Realität miteinander zu vermischen. Psychologisch unreif und naiv konstruiert sei der Handlungsverlauf und der Versuch, die Stimmung zu erzeugen, wie man sie von amerikanischen Filmen dieser Art kennt, sei nicht wirklich gelungen.

Während die einen die gekonnte Kameraführung und den Schnitt loben, so erheben sich die Stimmen und klagen über eine unsensible Regie, eine durchschaubare Handlung und schlecht geführte Dialoge. Nicht zuletzt und wie so häufig im deutschen Kino, werden auch die schauspielerischen Leistungen bemängelt. Bedenkt man jedoch die Umstände, die zur Produktion des Films geführt haben und die geniale Strategie von Josefine Ehlert und Julia Stetten, ihre Vorstellungen um zu setzten, kann dennoch von einem großen Erfolg gesprochen werden.

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